Vortrag Verantwortung

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Be the Captain – Verantwortung übernehmen, denn Schwätzer gibt´s genug

Wer trifft eigentlich deine Entscheidungen?
Wir leben aber in einer Zeit, die nicht leicht ist. Die Rahmenbedingungen sind alles andere als optimal. Das Ergebnis: Die meisten Menschen befinden sich in einer Situation, die sie so nie gebucht hätten, genauso wie die viele Teams oder Projekte. Das Paradoxe dabei: meist haben sie sich selbst in diese Situation hineingebracht, aber ganz sicher nicht bewusst. Irgendwie hat das eine das andere ergeben. Übersetzt heißt das: der Zufall trifft die Entscheidungen!

Würdest du in ein Flugzeug steigen, das von einem Zufallsgenerator gesteuert wird?
In Unternehmen werden Entscheidungen regelmäßig nicht so getroffen, wie es für das Unternehmen am besten, sondern so, wie es für den Einzelnen am sichersten ist. Niemand ist bereit, die Verantwortung zu übernehmen. Und natürlich will niemand schuld sein und für die Konsequenzen verantwortlich gemacht werden.

Cover your Ass-Culture – zugegeben nicht ganz politisch korrekt, aber der Begriff beschreibt den Zustand.

In einem Flugzeug hilft es dir nichts, wenn du dir erst die Rückendeckung deines Chefs holst. Es bringt dir auch nichts, wenn es sich rausstellt, dass jemand anders für den Schlamassel verantwortlich ist, in dem du dich gerade befindest. DU musst handeln! DU musst die Verantwortung übernehmen. Wer wenn nicht Du?
Es gibt viel zu viele Passagiere in Unternehmen. Aber was braucht es, um nach vorne links in den Pilot´s Seat zu kommen?

Es ist dein Flugzeug, du bist der Capitain, also übernimm die Verantwortung!

Inhalte Vortrag Verantwortung übernehmen:

  • Warum es keinen interessiert, ob du Change magst oder nicht
  • Wer fliegt das Flugzeug – Wenn alle nur hinten sitzen, wird es nichts

  • Warum die meisten Menschen nie Captain werden – Die größten Hinderungsgründe und Bremsklötze
  • Wie du Verantwortung übernimmst und dafür sorgst, dass deine Leute das auch tun
  • Der Schlüssel, damit deine Change-Story zum Erfolg wird

Natürlich können die Inhalte der verschiedenen Vorträge kombiniert werden und wir schneiden das Programm ganz individuell auf die Bedürfnisse deiner Veranstaltung zu. Und natürlich verwende ich Beispiele aus der Praxis eurer Mitarbeitenden.

Du hast den Saal voll gerockt! Ich
habe nur überschwänglich lobende Rückmeldungen zu Deinem Vortrag erhalten

Dr. Alexander Schloske, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung

Verantwortung ist wie Flugzeuge fliegen.

Stell dir vor, du sitzt als Pilot oder Pilotin im Cockpit. Du hast die Steuerung in der Hand, vor dir die Instrumente, hinter dir die Passagiere. Deine Aufgabe ist es, das Flugzeug und damit deine Passagiere und dich von A nach B zu bringen. Deine Verantwortung ist es, dass so zu tun, dass ihr alle zusammen sicher und möglichst komfortabel ankommt. Du entscheidest, wie du das Flugzeug steuerst, welche Route du fliegst und wie du auf Turbulenzen reagierst. 

Verantwortung bedeutet also vor allem, Entscheidungen zu treffen.

Du bist der Pilot deines Lebens.

Es ist dein Flugzeug. Und du bist am Steuer. Wenn du nicht die Verantwortung übernimmst, dann tut es jemand anders (oft genug auch einfach nur der Zufall). Wenn du aber jemand anderes die Entscheidungen für dich treffen lässt, dann darfst du dich nachher nicht beschweren, wenn dir das Ergebnis nicht gefällt.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Egal, ob du gerne Verantwortung übernimmst oder nicht – am Ende musst du mit den Konsequenzen leben. Verantwortungsbewusstsein bedeutet dabei sich nicht nur die Rosinen rauszupicken. Es bedeutet vielmehr Entscheidungen zu treffen und für deren Konsequenzen einzustehen – sowohl für die guten als auch für die schlechten – die Erfolge aber auch die Fehler.

Verantwortungsbewusstsein – schließlich hast du Passagiere an Bord.

Deine Entscheidungen wirken sich nicht nur auf dich aus, sondern auch auf die Menschen um dich herum. Im Flugzeug heißt das: Du bist nicht allein. Wenn du dich entscheidest, eine riskante Flugroute zu nehmen, betrifft das alle an Bord. 

Verantwortung bedeutet, diese Auswirkungen im Blick zu haben und danach zu handeln.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Verantwortung zu übernehmen ist viel mehr als nur den Autopiloten einzuschalten

Der Autopilot kann die die Arbeit erleichtern. Und ja, theoretisch könnte der Autopilot oft sogar das Flugzeug landen. Aber du bist derjenige, der den Autopiloten überwachen muss. Du bist verantwortlich dafür ob und wann du ihn einschaltest, wie du ihn programmierst und wie du auf Alarme reagierst.

Und eins ist Fakt: In wirklich starken Turbulenzen, oder wenn dein Flugzeug Probleme hat, nutzt dir dein Autopilot gar nichts. Der schaltet sich nämlich ab, denn für die wirklich schwierigen Situationen ist er nicht ausgelegt. Jetzt entscheidet sich, ob du ein Profi bist oder ein Schwätzer.

Verantwortung ist also nichts, wovor man Angst haben, und schon gar nichts, wovor man sich drücken müsse. Verantwortung zu übernehmen ist der Schlüssel zu deinem Leben; dazu, dass du DEINE Ziele erreichst und da ankommst, wo DU hinwillst.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Das Menschen sich davor scheuen, Verantwortung zu übernehmen kann die verschiedensten Ursachen haben. Bevor ich auf dieses Thema aber genauer eingehe, ist mir eines wichtig: es geht nicht darum, irgendetwas mit richtig oder falsch zu bewerten. Es macht keinen Sinn jemanden als schlechte Person abzustempeln, nur weil er/sie in manchen Lebensbereichen anderen das Heft des Handelns überlässt. 

Wenn also zum Beispiel eine Person keine oder nur wenig Verantwortung an seinem/ihrem Arbeitsplatz oder im Unternehmen übernimmt, geht es nicht darum, ihn an den Pranger zu stellen. Das macht den Druck und damit den Widerstand nur noch größer. Sinnvoller ist es, genau hinzuschauen, wo die Gründe liegen, und diese dann abzustellen.

Der wichtigste Grund ist Angst

Verantwortung birgt immer das Risiko des Scheiterns. Viele Menschen haben Angst davor, zu scheitern oder auch nur Fehler zu machen. Und das aus gutem Grund. Sie haben nämlich gelernt, dass Fehler schlecht sind. Niemand will gern schuld sein. Niemand will gern kritisiert oder verurteilt werden. Verantwortung bedeutet, im Zweifel für die Konsequenzen geradezustehen – und das kann einschüchternd wirken.

Wenn man also möchte, dass Mitarbeitende mehr Verantwortung übernehmen, dann muss man sicherstellen, dass sie es nachher nicht bereuen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Mangelndes Selbstbewusstsein

Wer wenig Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten hat, der wird natürlich versuchen, jede Form von Verantwortlichkeit zu vermeiden. Wenn man glaubt, sowieso nicht gut genug zu sein, dann kann man es ja auch gleich lassen.

Vorgesetzte müssen hier versuchen, den Mitarbeitern Aufgaben und damit Chancen zu geben, an denen sie wachsen können. Erfolgserlebnisse sind die beste Form von Bestätigung, und Bestätigung lässt das Selbstbewusstsein wachsen.

Man muss raus aus der Komfortzone

Verantwortung übernehmen ist anstrengend. Es erfordert Einsatz und oft auch Mut. Die wenigsten Menschen sehnen sich nach Anstrengung und Risiko. Schließlich ist es einfacher, in der Komfortzone zu bleiben, sich um nichts kümmern zu müssen und am Ende auch an nichts schuld zu sein.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

 

Fremdbestimmung und Verantwortungsdelegation

Wer sich davor scheut, Verantwortung zu übernehmen, überlässt Entscheidungen anderen – sei es aus Faulheit oder der Überzeugung, dass jemand anders es „besser“ weiß. Häufig genug ist dieses Verhalten aber auch anerzogen. 

Führungskräfte müssen dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter in bestimmten Bereichen echte Entscheidungsfreiheit haben. Und diese Entscheidungen müssen in der Praxis auch eingefordert werden. 

Ein „Können Sie vielleicht noch mal drüber schauen“ des Mitarbeiters oder auch ein „Zeigen Sie mir das aber nochmals, bevor Sie es abschicken.“, wird immer dafür sorgen, dass der Partner in der passiven Rolle bleibt und noch nicht einmal versuchen wird, seinen Verantwortungsbereich auszuschöpfen.

Mangelnde psychologische Sicherheit

Viele der oben genannten Gründe, warum Menschen nur wenig Verantwortung übernehmen, lassen sich in dem Konzept der „Psychologischen Sicherheit“ zusammenfassen. Vereinfacht gesagt geht es um die Frage: „Wie sicher kann ich mir sein, dass die Kollegen oder meine Umgebung, eine Schwäche von mir, nicht gegen mich ausnutzen werden.“

Dieses Konzept ist mir so wichtig, dass ich ihm ein eigenes Kapitel in diesem Artikel gewidmet habe. Du findest den entsprechenden Artikel weiter unten.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Dass Menschen in Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen, kann man nicht einfach mit einer Entscheidung des Managements bestimmen. Das Ganze ist vielmehr ein Prozess, der sich dann in einer anderen Haltung der Arbeitnehmer, vor allem aber der Führungskräfte widerspiegelt. 

Der Schlüssel für das Entstehen dieser neuen Haltung liegt vor allem in zwei Bereichen: Vertrauen und Umgang mit Fehlern, bzw. damit was getan wird, wenn etwas nicht so läuft, wie beabsichtig. 

Auf das Thema Fehlerkultur und den Umgang mit Fehlern bin ich in einem anderen Artikel schon vertieft eingegangen. Wenn dich das Thema interessiert, kannst du hier weiterlesen.

Bevor ich dir hier eine Reihe konkreter Tipps gebe, wie man es schaffen kann, dass Menschen im Unternehmen mehr Verantwortung übernehmen, möchte ich deshalb noch einmal vertiefter auf das Thema Vertrauen eingehen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Warum sollte ein Mensch Verantwortung übernehmen, wenn man ihm nicht vertraut?

Und dabei ist es nicht die Frage, ob man über Führungskräfte, Kollegen oder Mitarbeiter redet oder ob man darüber nachdenkt, wie man das Verantwortungsgefühl von Kindern stärken kann. 

Verantwortung setzt voraus, dass man die Freiheit hat, eigene Entscheidungen zu treffen. Natürlich braucht es dafür einen definierten Verantwortungsbereich. Ich werde z.B. meinen Kindern nicht die Freiheit übertragen, Entscheidungen über das gesamte Familienvermögen zu treffen. Das aber, was sie mit ihrem Taschengeld tun, liegt völlig in ihrem Ermessen. 

Werden sie Entscheidungen treffen, die mir nicht gefallen? Ja sicher. Aber genau hier zeigt sich meine innere Haltung: Habe ich genug Vertrauen in meine Kinder, dass gute Entscheidungen treffen? Habe ich das Vertrauen in meine Mitarbeiter, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich gute Entscheidungen treffen?

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Verantwortung zu übernehmen heißt, „Good choices“ zu treffen.

Im Englischen spricht man hier übrigens nicht von „better decissions“, sondern von „good choices“. Ich mag die zusätzliche Bedeutung, die diese Unterscheidung mit sich bringt.

Ich habe deshalb hier bewusst nicht von „richtigen“ Entscheidungen gesprochen. Ob eine Entscheidung richtig war oder zu den Fehlentscheidungen gehört, lässt sich oft erst später erkennen – ob sie gut war schon eher. Passt sie zum Beispiel in den gegebenen Rahmen, sind verschieden Möglichkeiten abgewogen worden, macht sie Sinn in Bezug auf die Ziele die der Mitarbeiter in seinem/ihrem Verantwortungsbereich hat?

Mehr Infos und Tipps zum Thema „bessere Entscheidungen“ treffen, findest du in diesem Artikel.

Wenn man Empowerment ernst meint und wirklich will, dass Arbeitnehmer mehr Verantwortung übernehmen, dann muss man im Unternehmen auch den entsprechenden Rahmen dafür schaffen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Hier nun ein paar konkrete Tipps, damit Menschen mehr Verantwortung übernehmen

Fange klein an: Definiere als erstes einen klaren, überschaubaren Verantwortungsbereich, in dem der Mitarbeiter die volle Entscheidungsfreiheit und damit aber auch die volle Verantwortlichkeit hat. Gilt das auch bei Kindern? Ja, klar :-)

Versuche Sicherheit zu bieten: Menschen übernehmen leichter Verantwortung, wenn sie wissen, dass sie bei Fehlern nicht verurteilt werden oder gar ihren Job verlieren. 

Schaffe Transparenz: Es muss klar sein, welche Rolle oder Aufgaben, aber auch welche Ziele die Person hat und warum ihre Verantwortung wichtig ist.

Kommuniziere: Wenn zum Beispiel Erwartungen enttäuscht, oder Vorgaben (vermeintlich) falsch umgesetzt wurden, macht es Sinn, darüber zeitnah und direkt zu kommunizieren. Nur so ist es möglich, dass die Dinge nicht eskalieren und Emotionen sich aufstauen. 

Probleme werden nicht gelöst, indem man sie totschweigt. 

Ermögliche und verstärke positive Erfahrungen: Verhalten, dass erwünscht ist, muss positiv verstärkt werden. Positive Verstärkung hat eine unglaubliche Kraft. Leider herrscht im Berufsleben immer noch der Satz: „Nichts gesagt, ist gelobt genug“.

Eigentlich eine ziemlich banale Frage, meint man. Doch wen man genauer hinschaut, zeigt sich, dass der Begriff sehr schwammig ist. Wir fordern von Politikern, dass sie Verantwortung übernehmen und meinen eigentlich, dass sie zurücktreten sollen. Wir fordern von unseren Kindern, dass sie Verantwortung übernehmen und meinen eigentlich, dass sie ihr Zimmer aufräumen. Wir reden von sozialer Verantwortung, die ein Unternehmen hat und meinen eigentlich, eine Verpflichtung, irgendetwas zu tun oder zu bezahlen. Wir reden so oft von Verantwortung und meinen eigentlich Schuld.

Der Begriff Verantwortung wird inflationär und gleichzeitig völlig diffus gebraucht. Also lass uns doch mal genauer hinschauen und die Begriffe voneinander abgrenzen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Verantwortung an sich

Verantwortung übernehmen bedeutet, dass man sich der Konsequenzen seines Verhaltens und seiner Entscheidungen bewusst, und gleichzeitig bereit ist, diese Konsequenzen zu tragen. Das klingt vielleicht etwas hochtrabend, ist aber eigentlich recht einfach: Wenn du was verbockt hast, musst du dafür geradestehen. Es macht allerdings einen Unterschied, ob es dir bewusst war, was die Konsequenzen sind. 

Verantwortung für Fehler und Missgeschicke

Wir leben in einer Kultur, in der es fast immer sinnvoller ist, einen Fehler zu vertuschen oder in einem anderen, z.B. einem Kollegen in die Schuhe zu schieben. Warum? Weil kein Mensch gern bestraft wird. Wenn ich also möchte, dass die Personen um mich herum mehr Verantwortung übernehmen, dann muss ich dafür sorgen, dass das Verschwiegen eines Fehlers unangenehmere Konsequenzen hat, als es hat, den Fehler einzugestehen.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Wenn ein Politiker sagt: „Ich übernehme die Verantwortung.“, dann heißt das im Normalfall, dass er/sie zurücktritt. Was aber hat das bitte mit Verantwortung übernehmen zu tun? Wenn wir wirklich wollten, dass ein Politiker die Verantwortung übernimmt, dann müssten wir alles tun, dass er/sie eben gerade nicht zurücktritt. Nur so könnte der Rahmen dafür geschaffen werden, dass Menschen alles in ihrer Macht Stehende tun, um Fehler der Vergangenheit zu korrigieren.

Verantwortung übernehmen heißt nicht, sich zum Bauernopfer machen

Was wir als Gesellschaft aber leider meist wollen, ist eine Bauernopfer. Wir wollen nicht, dass Verantwortung übernommen wird, sondern wir wollen, dass jemand die Schuld auf sich nimmt. Und der verliert dann seinen Job und alles ist wieder gut – vermeintlich.

Das wir uns richtig verstehen: wenn eine Person wirklich Schuld auf sich geladen, sich zum Beispiel strafbar gemacht oder grob fahrlässig gehandelt hat, dann muss er/sie auch dafür zur Rechenschaft gezogen werden. 

Verantwortung übernehmen sollte bedeuten, zu versuchen, die Dinge (in Zukunft) besser zu machen. Damit das aber passiert, muss von Vorgesetzten und Unternehmen ein Rahmen geschaffen werden, in dem man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen kann. 

Der einfachste Weg dahin ist es Möglichkeiten zu schaffen, um über Fehler und Fehlentscheidungen zu reden – vor allem die eigenen. Und der erste Schritt in diese Richtung ist, dass der Chef damit anfängt. 

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Warum sollte bei Kindern etwas anderes gelten als bei Erwachsenen. Natürlich haben Kinder andere Bedürfnisse. Und natürlich können sie in vielen Bereichen die Konsequenzen ihres Handelns noch nicht richtig einschätzen. Einem Dreijährigen zum Beispiel, wird kaum einer die Verantwortlichkeit zuschreiben, selbst zu entscheiden, was er im Winter anziehen möchte. 

Verantwortung übernehmen bedeutet auch bei Kindern, dass sie unter gewissen Umständen und in einem bestimmten Ausmaß freie Entscheidungen treffen, auch wenn sie diese nachher bereuen. Jede Medaille hat zwei Seiten: wenn ich mein Taschengeld alles auf einmal für Lose und Zuckerwatte auf dem Jahrmarkt ausgebe, habe ich zwar im Moment etwas, dass ich will, der Rest der Woche könnte aber traurig werden :-)

Genauso gut könnte ich fragen: „Was ist das Problem Nr. 1 der Führungskraft?“

Verantwortung gegenüber dem Unternehmen

Führungskräfte haben Verantwortung in verschiedenen Bereichen, und es macht durchaus Sinn, diese voneinander zu trennen. Natürlich haben sie zuerst einmal die Verantwortung dafür, dass das Unternehmen, oder zumindest ihr Bereich die vorgegebenen Ziele erreicht. 

Ich könnte auch sagen, die vorgesetzten Ziele, denn das sind ja nicht zwangsläufig die eigenen Ziele, sondern eben die, die von „oben“ vorgesetzt werden.

Jeder, der selbst schon mal in der Rolle des Vorgesetzten war, weiß, dass man hier durchaus zwischen den Stühlen sitzen kann, denn natürlich sind Führungskräfte nicht nur dafür verantwortlich, dass Ziele erreicht werden, sondern sie sind auch verantwortlich für ihre Mitarbeiter.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern

Führungsverantwortung bedeutet Mitarbeiter so einzusetzen, dass jede(r) die Chance hat, sein/ihr Potential voll zu entfalten. Das nutzt schließlich nicht nur dem einzelnen, sondern dem ganzen Unternehmen. 

Führungsverantwortung bedeutet aber auch, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter im Blick zu haben. Und nein, das ist kein Plädoyer für einen Kuschelkurs. Der Chef muss aber darauf achten, wie es seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geht, sowohl körperlich als auch psychisch. 

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Situatives Führen

Situatives Führen bedeutet, genau auf diese Dinge zu achten und sie in das Führungsverhalten einzubeziehen. Es kann durchaus der Fall sein, dass ein Mitarbeiter Unterstützung braucht, obwohl er seinen Job macht. Situatives Führen bedeutet, dass der Chef nicht einfach seinen Stiefel durchziehen kann, sondern auf die Probleme und Bedürfnisse der Mitarbeiter eingeht, mit der Konsequenz, dass der Verantwortungsbereich einmal vergrößert, aber eben auch mal eingegrenzt werden muss.

Soziale Verantwortung zu übernehmen ist etwas, dass vor allem von Unternehmen oder vermögenden Personen eingefordert wird. Und ja, auch ich würde sagen, dass jeder, der über besondere Ressourcen (zum Beispiel ein großes Vermögen, oder auch eine große Reichweite auf Social Media) verfügt, auch eine besondere Verantwortung hat. Ich habe hier bewusst nicht nur auf Unternehmen oder Menschen mit großem Vermögen abgezielt. 

Jeder, der in der Lage ist Dinge umzusetzen, hat die Chance wirklich etwas zu verändern. Und ich meine wirklich JEDER!

Kann jeder soziale Verantwortung übernehmen?

Du musst nicht Chef sein, um einen Menschen zu unterstützen, dem es nicht gut geht. Das richtige Verhalten hat nicht nur etwas mit dem Berufsleben zu tun. Manchmal reicht es, einfach seinem Gewissen zu folgen, und zu tun, was man tun kann. 

Welche Bedeutung hat soziale Verantwortung in der Gesellschaft?

Wir leben in einer Gesellschaft, und da reicht es eben nicht, nur von Vorgesetzten und Unternehmen zu verlangen, dass sie Verantwortung übernehmen. Wir alle können uns immer wieder die Frage stellen, was die Konsequenzen unseres Handelns im Leben von anderen sind. Wir alle können uns aber auch überlegen, was wir konkret tun können, welche Aufgaben wir übernehmen könnten, um das Leben von anderen angenehmer oder zumindest etwas leichter zu machen. 

Tipps gefällig?

Stell dir zum Beispiel folgende Fragen:

  • Wen könntest du anrufen, der vielleicht gerade einsam ist?
  • Welche Aufgaben könntest Du übernehmen, um das Leben eines anderen etwas zu erleichtern?
  • Wo könntest Du Verantwortung und das Heft des Handelns übernehmen, anstatt anderen die Schuld zu geben?
  • Welche Frage könntest Du stellen, um solche Bereiche zu finden?
  • Wo konntest du in deinem Job ab morgen mehr Verantwortung übernehmen?
  • Wo könntest Du n Deiner Familie ab sofort mehr Verantwortung übernehmen?

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

Psychologische Sicherheit bezeichnet das Ausmaß, in dem man darauf vertrauen kann, dass Offenheit und Ehrlichkeit nicht missbraucht werden oder negative Folgen haben. 

Welche Auswirkungen hat ein niedriges, bzw. ein hohes Niveau an psychologischer Sicherheit?

Der Begriff wurde von der amerikanischen Psychologin Amy Edmonson geprägt, die als Professorin in Harvard lehrt. Das Ausmaß an psychologischer Sicherheit hat direkte Auswirkungen auf die allgemeine Performance im Job, also erfolgreiche Zusammenarbeit, Innovation aber auch Wohlbefinden am Arbeitsplatz und damit Identifikation mit dem Unternehmen. 

Für den Fall, dass das Level an psychologischer Sicherheit niedrig ist, wird kein vernünftiger Mensch freiwillig die Verantwortung für die Konsequenzen seines Handelns übernehmen. Verantwortung wird delegiert, Fehler vertuscht und Schuldige werden gesucht. Weder in der Arbeitswelt, im Job oder im Leben allgemein, sorgt das für Empowerment oder Motivation.

Ein hohes Maß an psychologischer Sicherheit ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, und dass damit das Leben für uns alle besser, angenehmer und produktiver wird.

Keynote Speaker und Vortragsredner - Peter Brandl

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