Folgen fataler Logik
Kommunikationsfehler gepaart mit Stress im Management und falscher Wahrnehmung können Unternehmen in den Ruin treiben oder nachhaltig schädigen. Eine Buchbesprechung von BIT-Redakteur Jacques Ziegler zu Peter Brandls Buch „Crash Kommunikation“.
Warum Unternehmen ebenso wie Flugzeuge selten allein aufgrund dramatischer Einflüsse von außen in Schieflage geraten, beschreibt Peter Brandl, Berufspilot und Unternehmensberater in seinem Buch „Crash Kommunikation“. Dabei erläutert der Autor eindrucksvoll die Mechanismen, die dabei wirksam werden um zugleich auch Maßnahmen zum Gegensteuern aufzuzeigen.
Im Flugverkehr wie auch bei Unternehmen sind es zumeist nicht unglückliche Umstände und deren Verkettung, die zu einem Crash führen sondern Kommunikationsfehler, Überforderung der Führung, fehlende Courage, nicht-kooperativer Führungsstil, Zielfixierung statt Zielorientierung beim Management, Autoritätshörigkeit des untergeordneten Personals, Verlust des Blicks auf das Wesentliche, ungeklärte Zuständigkeiten, Fehlervertuschung oder destruktive Kommunikation.
So untersucht der Autor zunächst die Tücken menschlicher Wahrnehmung, wenn der Stress die Regie übernimmt. Was bei Außenstehenden oft Ratlosigkeit hervorruft – „Sehen denn die Akteure nicht, was sie anrichten?“ – ist nicht selten einer selektiven Wahrnehmung und dem vermeintlichen Schutz des eigenen Überlebens geschuldet. Ein archaisches Reaktionsmuster von überschaubaren Alternativen gewinnt dabei die Oberhand, wo doch vor allem analytische Fähigkeiten und rationales sowie vorausschauendes Denken und Handeln gefragt sind. Für das Verständnis aber vor allem auch zur Prävention, ist es hilfreich, die Filterfunktionen im Gehirn zu kennen, die der Autor anschaulich erläutert. Denn menschliche Wahrnehmung ist hochgradig selektiv und subjektiv.