Das Verschweigen von Fehlern muss zur Todsünde werden
Ob Krankenhaus oder Atomkraftwerk: Viele Branchen orientieren sich inzwischen an der Luftfahrt, wenn es um die richtigen Strategien zur Vermeidung von katastrophalen Fehlern geht. Im impulse-Interview erklärt der ehemalige Pilot und Unternehmer Peter Klaus Brandl, was Unternehmer aus dem Fehlermanagement der Piloten lernen können.
Was für den Piloten der Absturz ist, kann für eine Firma der Verlust des wichtigsten Kunden sein: Eine Katastrophe, die es unbedingt zu vermeiden gilt. In seinem Buch “Crash Kommunikation” analysiert der ehemalige Pilot und Unternehmer Peter Brandl die größten Flugzeugkatastrophen der vergangenen Jahre und zeigt Parallelen zwischen den Handlungsweisen auf, die zum Crash führten. Im impulse-Interview erklärt Brandl, wie die Luftfahrt durch Fehlermanagement die Unglücksquote deutlich sinken konnte und wie auch Firmenchefs von den Strategien der Piloten profitieren können.
impulse: Herr Brandl, warum stürzen heute so wenige Flugzeuge ab?
Seit Anfang der siebziger Jahre gibt es Flugdatenschreiber, die sogenannten Blackboxes. Mit ihnen konnte man Unfälle auswerten und hat festgestellt: Die meisten Flugzeuge stürzen nicht ab, weil das Wetter schlecht war oder das Material. 90 Prozent aller Fehler waren menschliche Fehler. Da war klar: Man musste nicht nur die Technik weiterentwickeln, sondern vor allem die Leistung der Crew verbessern.